Tahitiperlen – Erneuerbare Edelsteine der Natur

Tahitiperlen verdanken ihren Namen den üppigen, warmen tropischen Gewässern Tahitis und der polynesischen Inseln. Sie werden auch als schwarze Perlen bezeichnet, obwohl sie in einer erstaunlichen Vielfalt subtiler Farben zwischen Schwarz und Weiß sowie samtigem Grün und schillerndem Pfauengrün gezüchtet werden können.

Wert und Export

Tahitiperlen übertreffen heute oft den Wert klassischer Perlen, da ihre seltene Schönheit umso begehrter ist. Obwohl sie als schwarze Perlen bekannt sind, schillert jede einzelne Perle bemerkenswert und kann Untertöne in Gelb, Grün, Blau, Rot, Mauve und Silber aufweisen. Ein erfahrener Juwelier benötigt möglicherweise Tausende von Perlen, um eine Perlenkette ähnlicher Größe und mit ähnlichem Glanz herzustellen. Manchmal kann es bis zu 10 Jahre dauern, bis genügend Perlen für eine passende Perlenkette vorhanden sind.

Tahitiperlen sind mittlerweile die zweitteuersten Perlen, die kommerziell gezüchtet werden. Obwohl man auch „schwarze Akoya-“ oder „schwarze Süßwasserperlen“ findet, handelt es sich bei diesen beiden Sorten um gefärbte Versionen der echten cremefarbenen Perlen. Tahitiperlen unterliegen zudem höheren Qualitätsstandards – die dünnste Perlmuttstärke, mit der eine Tahitiperle für den Export verkauft werden darf, entspricht einer sehr dicken Perlmuttstärke nach Akoya-Standard.

Noch vor zwanzig Jahren konnte eine ganze Kette Tahitiperlen für bis zu 100.000 Dollar verkauft werden: Sie galten damals als die seltenste und zugleich schönste Perle. Auch heute noch gehören sie zu den schönsten Perlen, erfreuen sich aber zunehmender Beliebtheit auf dem Markt und drücken damit die Preise. Anspruchsvolle Käufer finden mittlerweile eine Kette echter Tahitiperlen für nur 5.000 Dollar.

Größe, Farbe und Form

Tahitiperlen werden von der exotischen Pinctada margaritifera , der Schwarzlippigen Perlenmuschel, gebildet. Diese Muscheln erreichen einen Durchmesser von über 30 cm und bringen große, makellose und natürlich dunkel- bis tiefschwarze Perlen hervor. Tahitiperlen sind relativ neu in der Edelstein- und Schmuckbranche, da sie erst Mitte des 20. Jahrhunderts auf dem westlichen Markt entdeckt wurden. Tahitiperlen variieren in der Größe zwischen 8 und 18 mm. Sie gehören zu den größten Perlen der Welt. Nur Südseeperlen übertreffen sie.

Der Regenbogenmantel der Tahitiperle schimmert von Natur aus in einem öligen Farbspektrum. Einzelne Perlen können bestimmte Farbtöne besonders gut zur Geltung bringen und passen daher besser zu bestimmten Schmuckfassungen oder anderen Einzelperlen. Dies bedeutet, dass die Verarbeitung zwar teuer ist, da Designer versuchen, die perfekte Perle für eine Fassung auszuwählen, die erreichbare Schönheit jedoch sehr hoch ist.

Tahitiperlen gibt es in verschiedenen Formen, die hier nach Beliebtheit sortiert sind: rund, halbrund, halbbarock, barock und rund. Runde Perlen haben eine Durchmesserabweichung von weniger als 2 % und sind die seltensten Tahitiperlen. Sie machen etwa 5 % der gesamten Perlenproduktion aus. Halbrunde Perlen haben eine Durchmesserabweichung von weniger als 5 %. Halbbarockperlen haben mindestens eine Rotationsachse und können weiter in Tropfen-, Knopf-, Birnen- und Ovalformen unterteilt werden. Barockperlen haben keine Rotationsachse.

Die Qualität einer Perle wird je nach Glanz und Oberflächenreinheit in die Kategorien „A“, „B“, „C“ oder „D“ eingeteilt. Eine „A“-Perle sollte einen hervorragenden Glanz und entweder keine kleinen Schönheitsfehler oder nur wenige Schönheitsfehler auf weniger als 10 % ihrer Oberfläche aufweisen. Eine „B“-Perle sollte einen überdurchschnittlichen Glanz und nur wenige Schönheitsfehler auf weniger als einem Drittel ihrer Oberfläche aufweisen. Eine „C“-Perle sollte einen durchschnittlichen Glanz und Schönheitsfehler auf weniger als zwei Dritteln ihrer Oberfläche aufweisen. Eine „D“-Perle sollte einen unterdurchschnittlichen Glanz und Schönheitsfehler auf der gesamten Oberfläche aufweisen.

Herkunft

Tahitiperlen sind wie feiner französischer Champagner – jeder Winzer kann einen Jahrgang Pinot Noir Chardonnay zusammenstellen, aber nur ein Hersteller aus der ursprünglichen Champagnerregion darf sein Produkt so nennen. So verhält es sich auch mit Tahitiperlen – die Art wird in Französisch-Polynesien, Japan, den Mikronesischen Inseln, den Cookinseln, den Philippinen und Thailand geerntet, aber nur in Polynesien gezüchtete Perlen dürfen sich ehrlich als Tahitiperlen bezeichnen.

Die Produktion und der Export von Tahitiperlen unterliegen strengen Vorschriften der Regierung Französisch-Polynesiens. Jede für den Export bestimmte Perle wird vom Ministerium für Tahitiperlen geröntgt, um sicherzustellen, dass die Perlmuttdicke die Mindestanforderungen für den Export erfüllt (vor Juli 2002 0,6 mm, danach 0,8 mm). Darüber hinaus müssen die häufig auf der Perlenoberfläche vorhandenen Schönheitsfehler möglichst gering sein, sonst besteht die Perle die Inspektion nicht. Perlen, die die Exportkriterien nicht erfüllen, werden in der Inspektionseinrichtung vernichtet.

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